Vom Dorfkicker zum Junioren-Nationalspieler: Frühere Vereine erhalten Bonuszahlungen

Gleich drei Spieler des NFV Kreis Gifhorn schafften es in ihrer frühen Fußballkarriere in die Junioren-Nationalmannschaft des DFB. Davon profitierten nun ihre früheren Heimatvereine TuS Ehra-Lessien und MTV Walle, welche sich über eine stattliche „Auszahlung aus dem Bonussystem für Vereine“ der DFB-Talentförderung freuen dürfen.

Doppeltes Glück für den TuS Ehra-Lessien: Mit Niklas und Robin Kölle haben es gleich zwei Jungtalente zu Einsätzen in der DFB-Nationalmannschaft geschafft. Niklas (Jg. 1999) spielte früh beim VfL Wolfsburg und absolvierte bisher sechs Spiele in der u18-Nationalmannschaft. Im Ligaspielbetrieb kickt Niklas seit Mitte 2016 in der u19-Mannschaft des 1. FSV Mainz 05. Sein Bruder Robin (Jg. 2001) kam bisher bei einem Länderspieleinsatz der u16-, und zwei Länderspieleinsätzen der u17-Nationalmannschaft und gehört seit geraumer Zeit der u17-Mannschaft des VfL Wolfsburg an. Aktuell spielt Robin als einer von drei Spielern des VfL Wolfsburg mit der u17-Nationalmannschaft noch bis zum 20. Mai in England um den Europameistertitel.

Aber auch der MTV Walle freut sich über Geld vom DFB: Mit Tom Kaspar Berger (Jg. 2001) wuchs dort in der frühen Jugend ein Nachwuchskicker heran, welcher bereits drei Mal in der u16-Nationalmannschaft zum Einsatz kam. Im Ligaspielbetrieb gehört er, ebenso wie Robin Kölle, zur u17-Mannschaft des VfL Wolfsburg.

Aber wie funktioniert die Talentförderung des DFB und wann gibt es Geld für die Vereine? Dazu erklärt der DFB aus seiner Homepage, dass er im Bereich der Talentförderung eine umfangreiche Statistik über die eingesetzten Spieler in den U-Nationalmannschaften führt. Berücksichtigt werden hier Spieler, die mindestens ein offizielles Länderspiel im Bereich der U 16-, U 17-, U 18- oder U 19-Junioren beziehungsweise der U 17- oder U 19-Juniorinnen absolviert haben. Ist ein Spieler erfasst, wird seine Karriere im Jugendbereich überprüft. Berücksichtigt werden im Rahmen der DFB-Bonuszahlungen die Vereine bis zur 3. Liga, die mindestens zwei Jahre an der Ausbildung der späteren U-Nationalspieler/innen beteiligt waren. Klubs der Bundesliga oder 2. Bundesliga sind vom Bonussystem ausgeschlossen.

Ist ein Amateurverein vom DFB erfasst worden, wird die Zahlung des Bonus automatisch veranlasst. Das Geld fließt dann über den zuständigen Landesverband an den Verein. "Natürlich gibt es Vorgaben, wofür das Geld verwendet werden muss", sagt Thorsten Becht, Referent für Talentförderung beim DFB. Die Bonuszahlung muss demnach für "Maßnahmen zur Förderung des Juniorenfußballs" verwendet werden – also Bälle, Trikots, Trainingsutensilien oder ähnliches für die jungen Mitglieder. Die zweckgebundene Verwendung durch den Verein wird vom jeweiligen Landesverband kontrolliert. Zur Zeit liegt der Sockelbetrag des Bonussystems bei 1200 Euro, die einem Verein für die zweijährige Ausbildung eines Spielers oder einer Spielerin ausgezahlt werden. Für jedes weitere Jahr erhält der Verein weitere 500 Euro. "Hier ist es wichtig zu betonen, dass es sich um eine einmalige Zahlung handelt", erklärt Becht.

 

Text und Foto: Sven Bärensprung, Referent für Öffentlichkeitsarbeit NFV Kreis Gifhorn

(Quelle: https://www.dfb.de/news/detail/talentfoerderung-so-funktioniert-das-bonussystem-fuer-amateurvereine-134780/?no_cache=1)

 

Bild: (v. l.) Olaf und Heike Kölle (Eltern von Niklas und Robin Kölle), Wolfgang Schönfeld (Verbandsjugendausschuss des NFV), Udo Voges (1. Vorsitzender MTV Walle), Sven Grabowski (1. Vorsitzender TuS Ehra-Lessien)


2018-05-06

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